Jurgen und Stef reisen jedes Mal aus Lokeren an. Deswegen ist heute auch ein besonderes Spiel für sie.
Ein wunderbarer Herbstnachmittag in Brüssel. Das Stadion des belgischen Rekord-meisters RSC Anderlecht liegt mitten im gleichnamigen Stadtviertel. Es ist umgeben von Cafés und Imbissbuden. Die Fans trudeln rechtzeitig vor dem Spiel ein um zu plauschen und ortsübliche Speisen und Getränke zu sich zu nehmen. Im Stadion selbst gibt es nur Getränke. Aber auch für das Halbzeitbier wechseln zahlreiche Besucher in der Pause mal eben rüber in eine der gegenüberliegenden Kneipen. Die Anhänger, mit denen ich rede, sprechen etwa zu gleichen Teilen flämisch und französisch. Das Stadionheft ist zweisprachig — die Fangesänge sind im wesentlichen Englisch: »We are Anderlecht«, »Anderlecht is on fire«.
Zu Gast ist der KSC aus dem etwa 50 Kilometer nördlich gelegenen Lokeren. Die Flamen belegen einen Platz im unteren Mittelfeld. Anderlecht ist klarer Favorit und dominiert in der ersten Halbzeit auch das Spiel ohne allerdings viele Chancen herauszuspielen. Nach der Pause ändert sich das Bild: Lokeren übernimmt die Initiative und kommt zu einer Reihe klarer Torchancen, die aber alle vergeigt werden. Außerdem entscheidet der Schiri in einer strittigen Situation nicht auf Strafstoß für die Gäste. Die Fans auf der Gästetribüne schwanken zwischen Verzweiflung und Wut. Es kommt wie so oft: irgendwie kämpft sich der RSC zurück ins Spiel und nutzt in der Nachspielzeit eine von zwei klaren Torchancen. Anderlecht gewinnt 1-0.
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Wiesbadener Fototage vom 27. Juni – 12. Juli.
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